Es handelt sich schlicht und einfach um eine Methode, Bilder mit einer Handvoll Fineliner-Stiften (!!!) in beliebiger Größe (Standard ist ca. die Größe eines Fotos) auf Papier zu bringen. Dazu benötigt man frisch gedrucktes Millimeterpapier und eine »Malanleitung«, bei der jeder Bildpunkt durch einen bestimmten Buchstaben repräsentiert wird. Dieser Buchstabe gibt gleichzeitig die Farbe des Bildpunkts an. Das Bild entsteht, indem man das Vorlagenraster Feld für Feld und Farbe für Farbe durchstreift und jedes Pixel auf das Millimeterpapier überträgt. Um die Orientierung nicht zu verlieren, gibt es 5x5 Pixel große Rasterfelder, die sich leichter numerieren lassen. Außerdem kann man auf dem Vorlagenpapier alle bereits gemalten Pixel und Felder durchstreichen, wodurch die Orientierung mit der Zeit immer leichter fällt.
Eine rote Fläche mit einigen bunten Pixeln darin könnte auf dem Vorlagenblatt in etwa so aussehen (Ausschnitt):
PP |
5 | 6 | 7 |
Die Farben werden über eine Art Legende vereinbart, die z.B. so aussehen könnte:
R Rot
G Grün
B Blau
C Cyan
M Magenta
Y Gelb
K Schwarz
O Orange
. Weiß
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10 |
RRRGR RROYR RRR.R RRCRR RRRRM |
RKRRR RMRRR R.RRR RKRBR RRROR |
RRRCR RR.RR RRRGR RMRRR RRKRR |
11 |
R.RRR RRRRR RRRRR RRRRY RRRRR |
RRBRR RRRYR RRRRR R.ROR RRRRR |
ORRRR RGRRR RRRCR RKRRR RR.BR |
12 |
RRRMR RRRRR R.RRR RRRYR RRR.R |
RRRRR RRYRR RCRYR RMRGR RRROR |
RRRBR RRRRR RRRRR RRRRR RRRYR |
Schön an der Sache ist auch, daß man nicht an bestimmte Farben gebunden ist: Das PaperPic-Programm berechnet das Bild aufgrund der Angabe, welche Stifte verwendet werden. Die Stifte selbst werden über RGB-Werte eingegeben. Alles in allem ist es somit möglich, eigene Stifte über einen Scanner einzulesen. Wer eine Sammlung von 30 Stiften hat, scannt sie ein und kann alle gleichzeitig verwenden, denn was für Stifte verwendet werden, bestimmt der Anwender und nicht der PC! Dadurch werden die Bilder sogar noch schöner und farbtreuer, weil der vermeintlich »rote« Stift praktisch nie 100%ig reines Rot liefert, sondern meist einen dunklen rot-grauen Farbton. Das Programm kann, mit den richtigen Werten gefüttert, darauf reagieren und berechnet das Bild eben nicht mit einem 100%igen Rot, sondern mit der Farbe, die der Stift auch wirklich hergibt. Eine Fläche die aus echtem reinem Rot besteht, würde das Programm also nicht fälschlicherweise einfach nur durch den Rotstift darstellen, sondern vermutlich durch eine Mischung aus Rot und Weiß; so, wie es dem reinen Rot am meisten ähnelt.
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