Sonstiges  

PaperPic3 ist, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, Open-Source-Freeware. Das bedeutet, daß das Programm und sein Quelltext beliebig, aber kostenlos weitergegeben und verändert werden darf. Ich übernehme jedoch keine Haftung für eventuelle Schäden, die durch die Verwendung dieses Programms entstehen könnten.

Ich würde mich sehr freuen, von den Nutzern des Programms »da draußen« zu hören – sei es zum Zwecke des Dankes, der Kritik, der Verbeserung oder einfach nur zum Quatschen.
Ich bin zu erreichen unter <martin.fiedler@gmx.net>, oder über meine (*hüstel*) Hompage http://www-user.tu-chemnitz.de/~mfie/.

Jetzt, wo die Hilfe zu PaperPic3 offiziell zu Ende ist, kommen wir zum unterhaltsamen Teil:

Die Entstehung

Es fing eigentlich ganz harmlos an: 1997 führte ich einige Experimente durch, Farbverläufe über Rasterungen auf Papier zu zeichnen. Irgendwann hatte ich dann die Idee, ganze Bilder damit zu zeichnen. Also raytracete ich fix ein schönes buntes Bild und machte mich an die Arbeit. Die Grundidee war, das Bild in 8 Grundfarben zu zerlegen (Weiß und RGBCMYK), die ich in etwa mit meinen STABILO-Finelinern approximieren konnte. Das Umrechnen nahm ich damals mit dem Bildbearbeitungsprogramm vor, zur Konvertierung in eine Textdatei-Vorlage mußte ein eigens dafür geschriebenes Turbo-Pascal-Programm ran.

Ergebnis der Arbeit war das »Ur-PaperPic«: Ein Bild von 80x60 Pixeln bei lediglich acht Farben. Da ich mich damals auf 4x4-Raster spezialisiert hatte, gab es auch kein Millimeterpapier, sondern kariertes Papier, dessen Felder geviertelt wurden. Alles in allem ergab das eine effektive Bildgröße von 10 x 7,5 cm.

Anfangs wurde ich noch belächelt, aber als sich das Bild langsam der Fertigstellung näherte, waren dann doch alle vom »PaperPic-Effekt« fasziniert: Aus der Nähe betrachtet, eine wilde Suppe bunter Quadrate, aber wenn man sich ein Stückchen entfernt, sieht's schon richtig cool aus.

Nach dem erfolgreichen Testlauf mußte professionelleres Equipment her: Ich wollte alle 20 Stifte einsetzen, und außerdem größere Bilder malen. Zudem interessierten sich schon Klassenkameraden für die sich öffnenden Perspektiven. Also bemühte ich meinen Scanner, um Farbproben aller Stifte zu erzeugen; zum Herunterrechnen der Bilder hätte ich theoretisch noch etablierte Bildbearbeitungsprogramme verwenden können, aber das Programm zum Konvertieren in Textdateien mußte eh neu geschrieben werden.

Statt einer wilden Bastellösung programmierte ich dafür eine selbständige Anwendung, die mit einigen für mich damals neuen »Technologien« (nämlich Error Diffusion Dithering und VESA-HiColor-Grafik) auftrumpfte. Diese erste Version des PaperPic-Programms wurde zum Renner – etliche Klassenkameraden ließen sich PaperPics damit produzieren.

Obwohl PaperPic 1.x ständig verbessert wurde (bis 1.60), blieben einige grundlegende Mängel bestehen: Das Benutzerinterface war umständlich und größtenteils im Textmodus angelagert, außerdem gab es zu wenige Slots für Farben (nur 32). Also wurde 1998 ein kompletter Rewrite fällig.

PaperPic 2.x war zwar immer noch DOS- und Turbo-Pascal-basiert, aber komplett im 640x480-HiColor-VESA-Modus gehalten und ließ sich auch einfacher bedienen. Die Farbliste umfaßte nun 256 Einträge, was mehr als ausreichend war und noch ist.

Trotz allen Verbesserungen hatten die 1.x- und 2.x-Versionen eines gemein: Sie nahmen wirklich nur die Farbreduktion und Texterstellung vor. Man mußte also vorher schon die Bilder auf PaperPic-taugliche Größen herunterskalieren; am anderen Ende der Programme wiederum kamen nur Textdateien heraus, die man dann selbst passend formatieren und ausdrucken mußte – schließlich fehlten die Linien um die Blöcke noch.

Diese Lücke füllte zeitweilig ein Makro für Microsoft Word, aber auch das hatte seine Grenzen. Aber da ich gegen 2000 sowieso im Umbruch in Richtung Delphi begriffen war, sollte eher eine völlig neue Version für Windows her. Doch dieses Vorhaben verzögerte sich immer wieder, bis dann im Jahre 2002 (!) endlich das Projekt in Angriff genommen wurde.

Ergebnis ist das aktuell vorliegende PaperPic3, ein halbwegs modernes Windows-Programm. Besonderheit ist hier übrigens, daß die PostScript-Ausgabe nicht nur »einfach so« eingebaut wurde: Vielmehr ist ein großer Teil in PostScript geschrieben. (Es wird immer wieder vergessen, daß PostScript im Gegensatz zu PCL oder PDF eine richtige Programmiersprache ist.) Es ist nämlich in der Tat so, daß das PaperPic-Hauptprogramm im Prinzip wie seine Vorgänger nur einen Riesen-Text mit den Vorlagendaten ausgibt, die Zusammenstellung in Blöcken übernimmt nahezu komplett ein PostScript-Programm. Ebenso wird das Millimeterpapier fast vollständig von PostScript aufgebaut.